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Must-reads: Branding, Kreativität & Business

FIONA HUMBERSTONE

Brand Brilliance. Elevate your brand, enchant your audience

Meine Empfehlung für alle, die herausfinden möchten, wie ihr Business klingen, aussehen und wirken soll – und dank des starken Color Psychology-Frameworks auch ein hervorragender Leitfaden für Brand & Web Designer*innen. Very british – und daher auch very beautiful.

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JAMES VICTORE

Feck Perfuction. Dangerous Ideas on the Business of Life

Nicht nur ein Buch über Gestaltung, sondern ein Buch übers Leben und eine originelle Mischung aus Tough Love, Humor und persönlichen Anekdoten. Die perfekte Lektüre bei Selbstzweifeln und Blockaden.

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ELIZABETH CAIRNS

The Empowered Entrepreneur. Mastering the Art of a thriving Business

Ein Buch, das inspiriert, das Leben als Selbständige anders zu sehen, anders zu denken und anders zu führen. Styled by Fiona Humberstone.

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FRANK BERZBACH

Die Form der Schönheit. Über eine Quelle der Lebenskunst

Ein Friendly Reminder, warum es nicht egal, wie Websites, Social Media Posts, Wohnungen, Teller, Kleidungsstücke und Alltag aussehen. Ein Stück Philosophie für zwischendurch und immer wieder.

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KURT VONNEGUT & SUZANNE MC CONELL

Pity the Reader. On writing with style

Unterhaltsam wie ein Roman, akkurat wie ein Sachbuch. Immer ein gutes Geschenk. Und im Angesicht von ChatGPT & Co. wichtiger denn je.

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WordPress oder Baukasten – eine Entscheidungshilfe

Über die Frage, welches System für die Gestaltung von Webseiten am geeignetsten ist, kann man weltanschauliche Grundsatzdebatten führen. Ich sehe das pragmatischer – denn perfekt liegt im Auge des Betrachters.

Baukasten-Systeme – das Fast Food unter den Webseiten

Baukasten-Systeme wie Squarespace, ShowIt oder Wix sind häufig erste Wahl, weil sie den Aufbau einer Webpräsenz einfach machen. Mit etwas Übung dauert es nur ein paar Stunden, eine simple Seite zu erstellen und online zu bringen. Mit den gestalterischen Möglichkeiten, den cleanen Gratis-Templates und den hochwertigen Schriftarten und Grafiken, die gerade Squarespace und ShowIt mitliefern, sieht das Ergebnis auch optisch ok aus. Kurzum: Baukasten-Systeme bringen alles mit, was Fast Food attraktiv macht. Sie sind  

  • schnell zugänglich (durch Login in ein bestehendes System), 
  • einfach konsumierbar (durch intuitive Gestaltung und die Möglichkeit, Inhalte schnell anzupassen) und  
  • versprechen absolute Mühelosigkeit (als All-in-one-Lösung, die integriert, was gebraucht wird – von Domainverwaltung über Shop-Funktionalitäten bis Zahlungsabwicklung und Newsletterversand).

Wer noch etwas Geld in die Hand nimmt und ein professionelles Template erwirbt oder mit CSS-Kenntnissen ausgestattet ist, kann die Basis zudem aufpeppen und in Ergebnisse verwandeln, die nichts mit dem generischen Look der Plattformen zu tun haben. Mit dem entsprechenden Handwerkszeug lässt sich eben auch ein Burger auf Sterneniveau trimmen. 

Klingt zu gut, um wahr zu sein. Wo ist der Haken?

Der große Bonus der Plattformen – die Übernahme aller Entscheidungen – ist zugleich ihr größtes Manko.

Denn User*innen können in der Regel nicht individuell festlegen, auf welchen Servern ihre Seite gehostet wird, welche Drittdienstleister Zugriff auf verarbeitete Daten erhalten, und wie Schriftarten (Stichwort: Google und Adobe Fonts) bezogen werden. Das bedeutet weniger Kontrolle und natürlich auch Schwierigkeiten, wenn es darum geht, Datenschutzvorgaben einzuhalten bzw. ihre Einhaltung nachzuweisen. Wer auf Squarespace, ShowIt, Wix oder andere Baukasten-Systeme setzt, muss darauf vertrauen, dass rechtliche Erkenntnisse (zeitnah) umgesetzt werden und die Konditionen, zu denen die vornehmlich in den USA ansässigen Anbieter operieren, mit den eigenen Vorstellungen im Einklang stehen und bleiben.

WANN IST EIN BAUKASTEN-SYSTEM DIE BESTE WAHL?

DIY mittels Baukasten-System eignet sich vor allem, wenn du ganz selbständig gestalten und dabei in einem Budget von wenigen hundert Euro bleiben möchtest.

Dabei solltest du aber darauf achten, den rechtlichen Rahmen, den DSGVO und Judikatur setzen, nicht zu verlassen. Das bedeutet in der Regel den Verzicht auf integrierte Analysetools und die Auseinandersetzung mit zusätzlichen technischen Lösungen und Erweiterungen – etwa zur Implementierung eines rechtskonformen Cookie-Banners, der ein Laden von Cookies vor Zustimmung verhindert. Wenn dir Datenschutzkonformität am Herzen liegt – wovon ich ausgehe –, solltest du außerdem Infos einholen, wie es mit dem automatischen Bezug von Schriftarten von externen Servern aussieht und wie die Datenschutz-Policies der ins System integrierten Drittanbieter aussehen. 

WordPress – das a-la-carte-Menu  

Wer WordPress wählt, entscheidet sich klar für a-la-carte und damit volle Kontrolle über alle Aspekte. Das bedeutet natürlich, Entscheidungen zu treffen – von der Wahl des Hosters über die Nutzung von Cookies bis zur Strukturierung von Inhalten. Denn WordPress ist in seiner Grundanlage ein leerer Teller, auf den Zutaten kommen, die erst richtig zubereitet werden wollen. Und wie im asiatischen Restaurant sind Mischungs- und Ergebnisqualität von der Erfahrung, die in den Gesamtprozess einfließt, abhängig. Daher kann das System auf Website-Neulinge einschüchternd wirken.  

Mit der richtigen Begleitung kann WordPress aber zum Besten aus allen Welten werden: Dann nämlich, wenn die unendlichen individuellen Gestaltungsmöglichkeiten gekonnt genutzt werden und die Seite derart aufgesetzt ist, dass sie größtmögliche Rechtssicherheit und Usability verspricht.

Die größten Vorzüge der a-la-carte-Variante sind somit  

  • absolute Wahlfreiheit (welche Tools bzw. Tool-Anbieter Zugriff auf die eigene Präsenz erhalten), 
  • maßgeschneiderte Gestaltung (ohne Workarounds um ein starres, bestehendes System) und 
  • einfache Erweiterbarkeit (ohne ein Paket-Upgrade vornehmen zu müssen oder auf einige wenige Systemerweiterungen reduziert zu werden). 

Wird die Seite auf Basis eines performanten Themes/Builders und mit Blick auf die Bedürfnisse derer, die sie später betreuen und warten, aufgesetzt, ist es auch kein Problem, inhaltliche Änderungen schnell und unabhängig umzusetzen. 

Die technische Wartung der Seite sollte allerdings in erfahrenen Händen liegen, da Versions- und Plugin-Updates essenziell sind, aber nicht immer smooth ablaufen. Troubleshooting auf eigene Faust erfordert viel Sitzfleisch, die Bereitschaft, sich tiefer in die Materie einzulesen, und von Zeit zu Zeit auch ein bisschen Überwindung. Das Abschließen eines Wartungsvertrags ist daher zu empfehlen. Da für die Nutzung von WordPress keine Kosten anfallen und Hosting- und Domaingebühren für kleinere Seiten im Vergleich zu den Paketen, die Baukasten-Systeme anbieten, eher günstig ausfallen, dürften die Aufwände für einen schmalen Wartungsvertrag das Budget nicht sprengen. 

WANN IST EINE INDIVIDUELL GESTALTETE WORDPRESS-SEITE ZU BEVORZUGEN?

Eine individuell designte WordPress-Seite ist eine super Wahl, wenn du neben einer konsistenten, persönlichen Handschrift auch ein erweiterbares System möchtest, das dich nicht von großen Anbietern und ihren Entscheidungen, was technische Kompatibilität und Datenschutz anbelangt, abhängig macht. 

Das bedeutet, dass dir zwar nicht alles abgenommen wird, du aber langfristig an Souveränität gewinnst und deinen Auftritt jederzeit in jeder Hinsicht erweitern und an deine Bedürfnisse anpassen (lassen) kannst.

Daher ist eine WordPress-Seite vor allem dann empfehlenswert, wenn du keine Lust auf DIY hast, dich auf die gestalterisch-inhaltliche Zusammenarbeit mit einer Partnerin/einem Partner einlassen kannst und einen professionellen Auftritt möchtest, der dich bis ins Detail repräsentiert.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Relaunch?

Manche behaupten, dass es so etwas wie den perfekten Zeitpunkt für einen Website-(Re-)Launch gar nicht gibt. Ich möchte dem widersprechen. Denn der ideale Zeitpunkt, eine digitale Präsenz neu aufzustellen, ist an Voraussetzungen gebunden und lässt sich durchaus bestimmen.

Drei Dinge, die entscheiden, ob wir ready sind

Die Erfahrung zeigt, dass (Re-)Launch-Projekte immer an den gleichen Dingen scheitern: Zeit. Identität. Vergleich. Ob wir ready für ein erfolgreiches Web-Projekt sind, hängt im Umkehrschluss davon ab, wie gut wir diese drei Faktoren bändigen können.

Starten wir gleich bei der Zeit – und damit dem Faktor, den wir unbedingt richtig einschätzen und managen müssen, um zu einem guten Ergebnis zu kommen.

Die bittere Wahrheit ist nämlich, dass die Chancen, ein einfaches Web-Projekt happy abzuschließen, dramatisch sinken, wenn erstmal eine Projektdauer von sechs Monaten überschritten ist.

Daher sollte der Zeitrahmen weder undefiniert noch unendlich dehnbar, sondern so straff sein, dass er dich und die Person, die mit der Umsetzung beauftragt ist, in Zugzwang hält.

Warum es so wichtig ist, die Zeit nicht schleifen zu lassen? Weil andernfalls Verbindlichkeit und Freude, am Projekt zu arbeiten, leiden. Für verspätetes Feedback, nicht eingehaltene Delivery Dates und Entscheidungen, etwas anderes zu priorisieren, gibt es viele – selbstverständlich auch sehr gute – Gründe, aber sie alle höhlen den Prozess aus und sorgen dafür, dass die beiden Faktoren, an denen Website-Projekte sonst noch scheitern, umso härter zuschlagen.

Ein (Re-)Launch ist daher in einem klar begrenzten Zeitraum sinnvoll, in dem

  • wöchentlich 2-3 Stunden Zeit für die Auseinandersetzung mit dem Projekt zur Verfügung stehen,
  • keine sonstigen Großprojekte mit herausfordernden Timings (wie Shop-Eröffnungen, Teilnahmen an Konferenzen, Produkt-Launches, etc.) priorisiert werden müssen und
  • keine längeren Auszeiten anstehen, die das Projekt aus dem Takt bringen.

Aber warum überhaupt so viel Zeit, wenn man ohnehin mit Profis zusammenarbeitet? Weil eine Website zu gestalten, immer auch Arbeit an der eigenen Identität ist. Die Challenge besteht nämlich nicht in der technisch-gestalterischen Umsetzung, sondern in der Beantwortung der Grundsatzfragen: Wer bin ich? Was kann ich? Und warum verdiene ich einen Platz an der digitalen Sonne?

Dass das Level der Identitätsfragen erreicht ist, merkt man daran, dass mehr Zeit für Entscheidungen, Feedbacks und das Einholen weiterer Meinungen gefordert wird. Aber auch großzügig gestaltete Timelines können das Grundproblem, über das wir hier stolpern, nicht lösen. Denn Identitätsfragen brauchen nicht mehr Zeit, sondern ehrliche Auseinandersetzung mit den Hindernissen (aka Imposter Syndrome, Selbstzweifel, Frust, Unsicherheit, …).

In einen (Re-)Launch solltest du daher erst starten, wenn du dich mit folgenden Fragen ehrlich & ausgiebig auseinandergesetzt hast:

  • Wer bin ich/Wer bin ich nicht?
  • Wer will ich werden?
  • Wofür möchte ich stehen?
  • Woran muss ich noch arbeiten?
  • Wen möchte ich mit dem, was ich tue, ansprechen?

Erledigst du diese Aufgabe nicht oder nur schludrig, schlägt Website-Killer Nummer 3 umso erbarmungsloser zu: der Vergleich. Denn still und heimlich erhoffen wir uns doch alle, bei den anderen die Antworten zu finden, die wir selbst noch suchen. Wenn der Mitbewerb gut damit fährt, wird’s schon passen.

Aber weder steckt der Mitbewerb in unseren Schuhen noch wissen wir, ob sein Webauftritt maßgeblich zum wahrgenommenen Erfolg beiträgt. Im Grunde ist es auch egal, denn keine zwei Menschen, Unternehmen oder Projekte sind so ident, dass man in einem individuellen Strategie- und Gestaltungsprozess jemals aufs gleiche Ergebnis käme.

Wenn du in einen (Re-)Launch-Prozess startest, solltest du also bereit sein,

  • das ständige Googlen nach Alternativen aufzugeben und
  • dich ganz auf den Prozess und die Person, mit der du gestaltest, einzulassen.

Wenn dein Launch-Projekt in einem Zeitrahmen von vier bis zwölf Wochen priorisierbar ist, du so weit in deiner Tätigkeit angekommen bist, dass du dich bewusst definieren kannst, und Zurufe und Vergleiche deine Welt nicht ständig ins Wanken bringen, steht einer individuellen Website mit konsistenter Handschrift ab sofort nichts mehr im Wege.